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Tata: ein bescheidener Gigant

Tata Nano, ein Kleinwagen zum Preise eines Motorrads

Ratan Tata, eine der prägenden Persönlichkeiten Indiens, ist erst kürzlich im Alter von 86 Jahren verstorben. Daher gehen wir kurz auf den Konzern und Ratan Tatas Lebensleistung ein.

Als Vorsitzender der Tata Group, die sein Urgroßvater gründete, führte er das Unternehmen zu weltweiter Anerkennung und wirtschaftlichem Erfolg. Besonders bekannt wurde die Firma in Europa, als Tata 2008 Jaguar und Land Rover übernahm, ein symbolträchtiger Moment für Indien.

Ratan Tata prägte neben dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens auch die Entwicklung Indiens. Sein Führungsstil war bescheiden, und sein persönlicher Reichtum stand nie im Vordergrund. Er setzte auf Innovation und Modernisierung, führte Renten und Altersgrenzen ein und brachte frischen Wind in das traditionsreiche Unternehmen. Seine Leidenschaft galt vor allem dem Auto. Mit dem Tata Nano beabsichtigte er, das günstigste Auto der Welt zu entwickeln. Was trotz einiger Rückschläge symbolisch für seine Vision eines Indiens stand, das erschwinglich und für die meisten zugänglich ist.

Tata war zudem für sein philanthropisches Engagement bekannt. Erhebliche Teile des Firmenkapitals übertrug er in Stiftungen, die sich sozialen Projekten widmen. Anders als andere Superreiche Indiens, die für ihren Luxus und extravagante Hochzeiten bekannt sind, führte Ratan Tata ein einfaches Leben und blieb zeitlebens unverheiratet. Seine Liebe zu Haustieren und seine Bescheidenheit formten ihn zu einer außergewöhnlichen Führungspersönlichkeit, die über den wirtschaftlichen Erfolg hinausging.

Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in der Geschäftswelt, sondern auch in den Herzen vieler InderInnen. Politische und kulturelle Einflussnehmer des Landes zollen ihm Respekt und betonen seinen starken Einfluss auf die Nation.

Dies ist ein Beispiel, wie Unternehmer ein Land auch mit Bescheidenheit voranbringen können, indem sie sich weitgehend von ihrem Vermögen trennen. 

Toilettenproblem in Indien gelöst?

Aktuell arbeite ich an einem Toilettenfinder in der Schweiz.
Projekt Toilettefinder

Und mir kommt Indien in den Sinn. Von Reisenden aus meiner Jugendzeit habe ich gehört, dass der Zustand dort unerträglich sei und nun gibt es eine Verfügbarkeit von fast 100%, angestossen durch die indische Regierung. Ein Artikel in einem sozialwissenschaftlichen Magazin, welches Vergangenheit und Gegenwart vergleicht.
Toilettensitutation in Indien

Ein Problem ist die Akzeptanz und die Umstellung der Gewohnheiten. Obwohl die Vorteile überwiegen, wird es noch etwas dauern, bis die Situation vergleichbar mit Europa ist. Und dennoch, das Land gewinnt viele Vorteile, es wird hygienischer, Krankheiten gehen zurück und es steigt irgendwie auch die Lebensfreude.

Gerne interessieren uns Ihre Eindrücke.