Bevölkerung

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Infrastruktur

Die Infrastruktur Indiens muss dringend modernisiert werden. Laut einem Bericht der Weltbank sind Investitionen in die Infrastruktur in einer Höhe von ca. 750 Milliarden Dollar notwendig, um langfristig mit China konkurrieren zu können. Das Wirtschaftswachstum könnte dann jedes Jahr um ca. 2 Prozentpunkte höher ausfallen. Die aktuelle Regierung sieht hohe Investitionen in die Infrastruktur vor. Aktuelle Informationen zur Infrastruktur (Stand: 2018) stellt das Ministry of Statistics and Programme Implementation zur Verfügung. Dort findet man auch sehr detaillierte Angaben (Stand: 2014) zu allen Bundestaaten.

Straßennetz

Auf den Straßen Indiens finden etwa 65% des Waren- und 80% des Personenverkehrs statt. Dabei entfallen etwa 40% auf die «national highways» und «state highways», die allerdings nur einen Bruchteil (5%) des gesamten Straßennetzes ausmachen, dessen Zustand oft mangelhaft und dem zunehmenden Verkehr nicht gewachsen ist. Noch immer sind viele ländliche Gemeinden nur über unbefestigte Straßen erreichbar. Dies wird sich in absehbarer Zukunft auch nicht ändern, da das Straßennetz viel zu langsam ausgebaut wird. Die Qualität selbst neuer Straßen lässt allerdings zu wünschen übrig. Genehmigungsschwierigkeiten, Misswirtschaft und Korruption sind allesamt Faktoren, die das Problem weiter verstärken.

Eisenbahn

Indien verfügt über ein langes, aber kein dichtes Eisenbahnnetz, welches zum Großteil noch aus der britischen Kolonialzeit stammt. Sein Unterhalt wurde im unabhängigen Indien vernachlässigt, die Technik ist veraltet und nur etwa ein Drittel des Streckennetzes ist elektrifiziert. Auch existiert keine einheitliche Spurweite, vielmehr gibt es u.a. die Breitspur (90%) oder die Meterspur (8%), und noch kleinere. Seit der Unabhängigkeit ist das Streckennetz kaum gewachsen, was die fehlenden Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur verdeutlicht. Eine Folge sind die zahlreichen Unfälle mit Todesopfern – etwa 20.000 pro Jahr.

Mit etwa 1,3 Millionen Beschäftigten ist die indische Eisenbahn einer der größten Arbeitgeber weltweit. Aufgrund der hohen Personalkosten und Sozialleistungen sowie der subventionierten Fahrpreise arbeitet die Indian Railways höchst defizitär. Der Spielraum für Unterhalt und Neubau ist entsprechend gering.

Die Regierung Modi plant, die indische Eisenbahn schneller, effizienter und sicherer zu machen. Unter anderem ist die Einrichtung von Frachtkorridoren als auch Hochgeschwindigkeitstrassen (z.B. zwischen Ahmedabad und Mumbai) geplant. Obwohl der aktuelle Haushalt Investitionen in das Eisenbahnnetz vorsieht, wird Indien ausländische Investitionen benötigen, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Wie bei vielen Infrastrukturprojekten gestaltet sich die Umsetzung der Pläne oft langwierig.

Häfen und Flughäfen

Aufgrund seiner geographischen Lage und des geringen Handelsvolumens mit seinen Anrainerstaaten (Pakistan, Nepal, Sri Lanka, Bangladesch und Bhutan) werden Indiens Exportgüter hauptsächlich per Schiff transportiert. Der Außenhandel erfolgt hauptsächlich über 13 größere Seehäfen, welche eine hohe Auslastung aufweisen und bereits an der Kapazitätsgrenze operieren. Die Häfen leiden unter mangelnder Effizienz beim Warenumschlag, den damit verbundenen hohen Liegezeiten und entsprechend hohen Gebühren. Eine Modernisierung der Häfen ist dringend notwendig, speziell im Hinblick auf die von den Chinesen finanzierten neu entstehenden Tiefseehäfen in Pakistan und Sri Lanka.

Indiens Flughäfen kommt eine immer größere Bedeutung zu. Aufgrund der großen Konkurrenz sind  die Ticketpreise relativ günstig. Allerdings sind die vielen kleineren Flughäfen immer häufiger überlastet und bedürfen auch einer dringenden Modernisierung. Zudem sind viele der Flughäfen    nicht an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Die fünf größten Flughäfen des Landes (Zeitraum April 2019 bis Mai 2020) befinden sich in Delhi, Mumbai, Bengaluru, Chennai und Kolkata.

Indien bietet mit seiner Vielfalt an Ethnien, Sprachen und Kasten ein Bild verwirrender Differenziertheit. Besonders deutlich wird dies im sozialen Raum und hier an der großen Zahl so genannter Jatis, das sind soziale Gruppen, in denen Menschen gleichsam hineingeboren werden. Die Jati prägt die Identität des Einzelnen und strukturiert die Gesellschaft.

Anteil alphabetisierte Erwachsene 71,2% (2015)

Bedeutende Religionen

Hinduismus 80%, Islam 14% (2011)

Städtische Bevölkerung 33,5% (2017)

Lebenserwartung (w/m)

70,3 / 67,34 Jahre (2018, geschätzt)

Gender Inequality Index

Rang 129 (von 162) (2018)

Anzahl der Geburten

2,33 / Frau (2016, geschätzt)

Kindersterblichkeit

39,4 /1000 Lebendgeburten (2017)

Sozialstruktur

Indien bietet mit seiner Vielfalt an Ethnien, Sprachen und Kasten ein Bild verwirrender Differenziertheit.

Kastenwesen

Das Kastensystem/Kastenwesen gilt in der Regel als exklusives Merkmal der indischen Gesellschaft. Der Begriff Kaste ist allerdings kein indischer Begriff, sondern leitet sich aus dem portugiesischen Wort casta (rein, unvermischt) ab und wurde von den  portugiesischen Kolonialherren zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach Indien gebracht. Die indische Bezeichnung für Kaste heißt jati (Geburt; Art der Geburt, Geburtsgruppe).

Das klassische, idealtypische Modell der indischen Gesellschaft umfasst vier, hierarchisch angeordnete ‚Stände‘, sogenannte varnas: Brahmanen (Priester, Gelehrte), Kshatriyas (Herrscher, Krieger), Vaishyas (Bauern, Händler) und Shudras (Handwerker, Dienstleistende). Unterhalb dieser Hierarchie stehen die Kastenlosen − auch Unberührbare genannt, die sich selbst heutzutage als Dalits bezeichnen. Aus Sicht der vier Varnas gelten die Dalits als unrein, mit denen man einerseits keinen Umgang pflegt, andererseits jedoch für bestimmte, als unrein angesehene Dienstleitungen heranzieht. Außerhalb des Kastensystems stehen auch die Adivasis/Scheduled Tribes.

In eine Kaste wird man hineingeboren, Abstammung ist also ein entscheidendes Kriterium der Zugehörigkeit zu einer Kaste/Jati. Dennoch gibt es Möglichkeiten der sozialen Mobilität in dieser Gesellschaftsordnung. Im indischen Alltag spielen nicht die vier  Varnas die tragende Rolle, sondern die zahlreichen Jatis und ihre Untergruppen. Jatis sind in einer hierarchischen Ordnung angeordnet und miteinander verbunden, traditionell bestimmten Berufsgruppen zugeteilt (Wäscher, Töpfer, Friseur etc.) und in der Regel regional verbreitet. Diese Gesellschaftsordnung war und ist einem steten Wandel unterworfen, der sich seit der Kolonialzeit und vor allem nach der Unabhängigkeit des Landes sichtbar beschleunigt hat. Nach der indischen Verfassung von 1950 darf zwar kein Inder wegen seiner Kastenzugehörigkeit diskriminiert werden, die  harte  Realität entspricht jedoch nicht diesem Gebot.

Dalits

In Indien gibt es in etwa 200 Millionen Dalits (die Zerbrochenen). Die Dalits wehren sich zunehmend gegen Diskriminierung und extreme Ausbeutung und fordern ein Ende der «indischen Apartheid». Die indische Regierung soll nun nicht nur von innen, sondern auch durch die internationale Solidarität unter Druck gesetzt werden, endlich die bestehenden gesetzlichen Vorkehrungen gegen die Diskriminierung der Dalits konsequent anzuwenden.

Anfang Mai 2001 gründete sich auf Initiative von Brot für die Welt die Plattform Dalit Solidarität Deutschland (DaSoDe)  in  Frankfurt,  um den Dalits in ihrem Kampf zu helfen. Mit der Gründung der Dalit Solidarität in Deutschland wurde gleichzeitig das Netzwerk International Dalit Solidarity Network (IDSN) erweitert. Diesem gehören neben Organisationen aus Südasien und den USA auf europäischer Seite u.a. das India Committee of the Netherlands und Dalit Solidarity Network UK an. In Indien ist die NCDHR aktiv.

Einer der bekanntesten Dalits ist Dr. Ambedkar, der «Vater der Verfassung».

Adivasi

Die Adivasi («die ersten Bewohner») setzen sich aus zahlreichen und höchst unterschiedlichen Ethnien zusammen und  stellen  etwa  7% der Gesamtbevölkerung. Sie sind die  am  stärksten  benachteiligte und exkludierte soziale Gruppe. Insgesamt gibt es etwa 500 indigene Völker. Diese leben vor allem in oft schwer zugänglichen Waldgebieten und im Bergland. Laut Zensus 2001 leben nur etwa 2,4% der Adivasi in Städten.Bereits vor einigen Jahren wurde eine Dachorganisation der Adivasi Jai Adivasi Maha Sangh gegründet, die eine zunehmende Rolle im Kampf um Landrechte spielt.

Muslime

Die ersten Muslime traten in Indien zu Beginn des 8. Jahrhunderts auf. Heute beherbergt Indien nach Indonesien die zweitgrößte muslimische Population der Welt mit knapp 200 Mio. Personen (14% der Gesamtbevölkerung). Die indischen Muslime sind hauptsächlich in den Bundesstaaten Uttar Pradesh, West Bengal, Bihar, Maharashtra, Assam, Jammu und Kaschmir, Karnataka und Kerala zu finden. Die Gruppe der Muslime in Indien ist stark benachteiligt und häufig Opfer von sogenannter ethnischer Gewalt (communal  violence, Gewalt zwischen Volksgruppen), wie der Bericht der offiziellen Sachar-Kommission belegt.

Frauen

Das Geschlechterverhältnis (die Anzahl an Frauen im Verhältnis zu Männern) ist stark verzerrt – zuungunsten von Frauen. Man spricht in diesem Zusammenhang oft von Indiens verlorenen Töchtern. Zwar hat sich das Geschlechterverhältnis in den letzten zwei Jahrzehnten leicht verbessert, es gibt in Indien aber noch pro 1000 Männer lediglich 940 Frauen. Dieses ist Folge des geringen Stellenwertes,  der Frauen beigemessen wird, was zum Teil bedingt ist durch die Praxis der Mitgiftzahlungen. Aufgrund der Bevorzugung von Söhnen werden weibliche Föten trotz Verbots abgetrieben, Mädchen systematisch vernachlässigt, oft misshandelt, was wiederum die weibliche Kindersterblichkeit erhöht. Nach der Heirat erfahren viele Frauen häufig häusliche Gewalt. Mitgiftmorde sind an der Tagesordnung und Witwen werden nach dem Verlust des Ehemanns häufig von dessen und der eigenen Familie verstoßen.

Viele Akteure der Zivilgesellschaft bemühen sich darum, anhand konkreter Beispiele Leben und Arbeit indischer Frauen in gesellschaftskritischer Absicht darzustellen und Handlungsimpulse in Richtung humane Gesellschaft zu geben. Es gibt immer wieder Beispiele, die zeigen, wie Indiens Frauen ihre Opferrolle überwinden und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Für einen landesweiten Aufschrei sorgte das Schicksal einer 23- jährigen indischen Medizinstudentin, die am 16.12.2012 in einem  leer stehenden Bus in New Delhi von sechs Männern grausam vergewaltigt, mit einer Eisenstange schwer verletzt und  anschließend nackt aus dem Bus geworfen wurde. Trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb sie am 29.12.2012. Im September 2013 wurden vier Täter zum Tode verurteilt und am frühen Morgen des 20. März 2020 hingerichtet. In einer BBC-Dokumentation, deren Ausstrahlung in Indien verboten worden ist, kommen die Familienangehörige der ermordeten Studentin sowie einer ihrer Mörder und ein Verteidiger zu Wort. Beide Männer geben nicht den Tätern, sondern dem Opfer die Schuld an diesem Verbrechen. Hier zeigt sich deutlich, welches Frauenbild in der extrem patriarchalischen Gesellschaft des nördlichen Indien immer noch vorherrscht.

Allein, diese brutale Vergewaltigung stellt kein Einzelfall dar. Täglich werden Frauen in Indien, aber auch in den anderen Ländern Südasiens, Opfer brutaler sexueller Gewalt. Vor allem trifft es Angehörige sozial degradierter Gruppen. So wurde z. B. am 14. September 2020 eine 20-jährige Unberührbare von vier Männern aus hohen Kasten so brutal vergewaltigt, dass sie zwei Wochen später an den erlittenen Verletzungen verstarb. Politiker und Polizei spielen bei diesen Fällen eine mehr als unrühmliche Rolle.

Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender (LGBTQ)

Die Situation der LGBTQ-Gemeinde in Indien ist schwierig, Diskriminierungen sind an der Tagesordnung. In einem Aufsehen erregenden Urteil im Jahr 2018 hat das Oberste Gericht Indiens die 150 Jahre alte Strafbarkeit von Homosexualität aufgehoben. Begründet wird das Urteil mit der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz. Damit werden individuelle und soziale Vielfalt als Fundament der Verfassung und der Gesellschaft anerkannt. Auch das  sogenannte Dritte Geschlecht in Indien genießt nun besondere Rechte.

Demografie

Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1947 hat sich Indiens Bevölkerung mehr als verdreifacht – auf derzeit ca. 1,34 Milliarden. Dies entspricht einem Anteil von ca. 18% der Weltbevölkerung. Allein zwischen den letzten zwei Volkszählungen 2001 und 2011 ist Indiens Bevölkerung um etwa 181 Millionen Menschen gewachsen. Zwar ist das Bevölkerungswachstum seit etwa 1975 rückläufig (aktuell bei 1,2%), allerdings liegt ein Bevölkerungsrückgang aufgrund des demografischen Trägheitseffekts noch in weiter Ferne.

Die regionale demografische Entwicklung in Indien ist sehr uneinheitlich. Das Bevölkerungswachstum konzentriert sich auf die eher rückständigen Bundesstaaten im Norden des Landes (den sogenannten BIMARU Staaten – Bihar, Madhya Pradesh, Rajasthan und Uttar Pradesh). In vielen Bundesstaaten des Südens (Karnataka, Kerala, Andhra Pradesh, Tamil Nadu) ist dagegen sogar ein Bevölkerungsrückgang aufgrund niedriger Geburtenraten zu erwarten, bzw. bereits zu verzeichnen.

Indien hat aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums und der gesunkenen Kindersterblichkeit eine vergleichsweise junge Bevölkerung. Laut Zensus 2011 liegt der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren bei knapp 30%, der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahren) bei etwa 65%.

Noch lebt die Mehrzahl der indischen Bevölkerung in Dörfern, doch der Anteil der Menschen, die in Städten wohnen (derzeit 1/3 der Gesamtbevölkerung), nimmt stetig zu. In diesem Zusammenhang spielt auch die Landflucht eine Rolle, die durch fehlende ökonomische Anreize in den Dörfern und die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt angetrieben wird.

Gesundheit & Sozialwesen

Im indischen Gesundheitswesen zeigt sich ein ähnliches Bild wie im Bildungswesen. Eine vermögende Oberschicht kann sich den Zugang zu gut ausgestatteten Elitekliniken leisten, oder fährt sogar zur Behandlung ins Ausland. Eine größer werdende Mittelschicht kann sich zumindest den Aufenthalt in besseren staatlichen Krankenhäusern leisten oder die Dienstleistungen eines Arztes. Für die breite Unterschicht gibt es oft gar keine staatlichen Leistungen, nicht einmal solche, wie sie in so genannten Primary Health Centers angeboten werden.

Viele Familien gehen zu traditionellen Heilern, die aber oft keine ausreichende Qualifikation aufweisen. In ärmeren  Haushalten  wird für Mädchen (und oft für Frauen allgemein) wesentlich weniger Geld für Behandlungen ausgegeben als für Jungen. Wichtig sind auch hier bewusstseinsbildende Ansätze in Kombination mit Einkommen schaffenden Maßnahmen sowie damit in Verbindung stehenden beruflichen Aus- und Fortbildungen. Darüber hinaus müssen im engeren medizinischen Bereich Kriterien wie Qualität, Zugang, Bezahlbarkeit und gutes Management erfüllt werden. Auch bedarf es eines Ausbaus von Absicherungssystemen für den Krankheitsfall.

Ansonsten werden die relevanten Gesundheitsindikatoren sich eher verschlechtern als verbessern. Eine besondere Gefährdung besteht in den sich rasch ausbreitenden AIDS-Erkrankungen. Die Regierung versucht durch eine breit angelegte Aufklärungsaktion und Verteilung von Kondomen dem Problem Herr zu werden, aber die Dimension des Problems, Tabus, die inferiore Stellung der Frauen und das selbstgefällige Gehabe vieler Männer stehen einem durchschlagenden Erfolg solcher Aktionen im Wege. Positiv vernimmt sich ein neues Gesetz, mit dem die Regierung die Diskriminierung und Benachteiligung von HIV- Kranken strafrechtlich verfolgen will. Die indische Regierung bemüht sich auch um Stärkung resp. Wiederbelebung traditioneller Medizin, z.B. Ayurveda.

Ein Desiderat bleibt die Absicherung im Alter insbesondere für die große Mehrheit der im informellen Sektor arbeitenden Menschen (> 90%). Bestehende staatliche Ansätze reichen nicht aus, um gravierende Lücken in der Absicherung zu füllen. Das «Indo-German Social Security Programme» – IGSSP – nimmt sich der Problematik eines unzureichenden Schutzes im Krankheitsfall, im Alter oder bei Unfällen an. Die GIZ berät in diesem Kontext das indische Ministerium für Arbeit und Beschäftigung.

Besonders betroffen ist Indien – vor allem auf dem Land – von Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria, Cholera, Typhus und Tollwut. Jedes Jahr sterben hunderttausende Inderinnen und Inder daran, und die pan-indische Verbreitung des Corona-Virus erschwert den Kampf gegen diese Seuchen massiv. Die Pandemie zeigt auch in aller Deutlichkeit die gravierenden Missverhältnisse, die zwischen staatlichen und privaten Krankenhäusern und der unterschiedlichen Behandlung von armen und reichen Patientinnen und Patienten existieren.

Autoren sind Clemens Jürgenmeyer, M.A. vom Arnold-Bergsträsser-Instituts und Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg sowie Dr. Michael Arndt am Lehrstuhl für Internationale Politik, Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg. Die Veröffentlichung der Länderinformationen auf unseren touristischen Seiten wurde mit der GIZ besprochen.